Montag, 23. Juli 2018

Wettkampfsaison 2018

Ich melde mich mal wieder zu Wort. Das Jahr 2018 liess ich wettkampfmässig etwas ruhiger angehen, das heisst aber nicht, dass ich weniger gemacht hätte, im Gegenteil…

Im Frühjahr habe ich einige Kriteriumsrennen absolviert und konnte am CKW Cup einen Podestplatz feiern und auch sonst waren diese Anlässe sehr gute und harte Trainings unter Wettkampfbedingungen. An der Tour de Suisse Challenge nahm ich ebenfalls teil (Zeitfahren und Strassenrennen) und absolvierte dabei mein erstes reines Zeitfahren über 18 km auf gesperrten Strassen. Es war ein tolles Erlebnis und machte Lust auf mehr, die 18km mit über 200 Hm absolvierte ich mit einem Stundenmittel von 43.3 km/h. Dies reichte dennoch nur für den 11. Rang. Das Strassenrennen nur einen Tag später war 80km lang und hatte mit 1000 Hm doch einige harte Steigungen parat. Für mich erwies sich die eine Steigung als zu steil und ich musste abreissen lassen und musste danach kämpfen um den Anschluss an die Spitzengruppe wieder herstellen zu können. Schliesslich lag ich nach zwei Tagen an 7. Stelle im Gesamtklassement. Auf das dritte Rennen in Bellinzona verzichtete ich, da ich mich noch etwas für den Swissman vom 2306.2018 schonen und einem allfälligen Sturz aus dem Weg gehen wollte.


Der Swissman (Triathlon über die Ironmandistanz) war bisher mein Highlight. Der Swissman startet bei den Brisago Inseln, danach schwimmt man nach Ascona (3.8km) um dann mit dem Rennrad 180 km via Gotthard, Furka, Grimsel nach Brienz zu gelangen (3500 Hm). Der Abschluss bildet dann der Marathon zu Fuss von Brienz via Interlanken hoch auf die kleine Scheidegg, 42 km, 2000 Hm. Das Wetter war super, meine Form perfekt und der Anlass einfach nur ein Genuss. Ich konnte den Swissman als 6. In 13h3min. beenden. Ein Erlebnis welches mir zeigte, dass ich beinahe alles erreichen kann, wenn ich will. Mit meiner Körperpostur bin ich nun nicht gerade die Bergziege, dennoch konnte ich relativ gut mit den leichten, zähen "Kletteraffen" mithalten. Rückblickend macht sich das Gefühl von Stolz in mir breit. Ich habe trainiert, ich habe mich fokussiert und ich habe abgeliefert und dies obwohl ich mit Arbeiten und trainieren im Vorfeld so ziemlich auf dem letzten Zacken lief.


Der Swissman forderte im Nachgang seinen Tribut und ich hatte danach mit einer hartnäckigen, drei Wochen andauernden Erkältung zu kämpfen. Diese Erkältung verunmöglichte ein Training und ich versuchte mich zu erholen und neue Ziele zu fokussieren. Ist einfacher gesagt als gemacht.


Im September steht noch die Europameisterschaft im Radfahren in Belgien auf dem Plan. Um dort nur schon mitfahren zu können muss ich noch einige Radkilometer abspulen. Ich ersehne den September herbei, nicht wegen der EM sondern wegen dem Saisonende. Bei mir ist die Luft etwas draussen, meine Ziele sind erreicht und aktuell habe ich so gar kein Verlangen nach Schindereien an Wettkämpfen. Trotzdem versuche ich mich noch einmal in Form zu bringen um dort das Möglichste aus mir und meinem Körper zu pressen.


Was die nächste Saison folgen wird, das steht zur Zeit noch in den Sternen… Ihr werdet zu gegebener Zeit wieder von mir hören.

 

Samstag, 16. September 2017

Drei Wettkämpfe ein Bericht

Zwischen meinem letzten Blogeintrag und jetzt liegt der Sommer 2017. Es war ein toller Sommer. Was geschah seither?
 
Nach dem Gigathlon musste ich sportlich leider etwas zurückstecken. Eine Muskelentzündung in der linken Kniekehle verunmöglichte mir für ca. 4 Woche das Lauftraining. Zum Schwimmen hatte ich keine Lust, so blieb also nur noch das Radfahren und dem entsprechend sass ich auch viele Stunden im Sattel und genoss das schöne Wetter.
 
Anfangs September entschlossen sich Diana Müller und ich kurzer Hand den Powerman als Couple über die Short Distance zu absolvieren. Die Teilnahme am Powerman diente mir als Formtest für die Schweizermeisterschaften der Polizei, 10 Tage später. Der Formtest verlief sehr gut und ich konnte die 50km lange Radstrecke mit 600Hm mit einem Schnitt von 40Km/h absolvieren. Es war hart und schmerzhaft aber so stellte ich mir das vor und so war ich mir danach sicher, dass ich definitiv richtig trainiert und eine gute Form zusammen hatte. Da Diana eh schon eine der schnellsten Läuferinnen überhaupt ist, kam der Sieg in der Altersklasse nicht ganz unerwartet, dennoch freuten wir uns für einmal zusammen auf dem Treppchen stehen zu können. Das war ein richtig toller Anlass, wieder mal als Teammitglied gefragt zu sein, motiviert mich ungemein. Ich habe es richtig genossen. Danke Diana.
 
Nur gerade drei Tage nach dem Powerman fand das Radrennen der Kapo AG in Rüfenach statt. Nicht ganz erholt erreichte ich hinter David Amsler den 2. Rang. Es war ein Rennen geprägt von heftigem Wind. Ich freute mich über den zweiten Platz. Mein letzter Saisonhöhepunkt folgte aber eine Woche später mit der Schweizermeisterschaft in Cornol /JU. Das Radrennen in Rüfenach gewann ich zuvor etliche Male in Folge und so wurde ich nach dem Anlass von diversen Seiten mit teilweise ketzerischen Aussagen und Fragen konfrontiert. Ich möchte diese hier gar nicht wiedergeben. Auch finde ich es gegenüber dem würdigen Sieger David etwas frech, wenn man sein Sieg nur auf ein Versagen meiner Form zurückführt. David ist/war in einer Superform und hat sich den Sieg verdient (Punkt).
 
Am 14.09.2017 stand ich als Schweizermeister-Titelverteidiger in Cornol am Start. Das Strassenrennen war über eine Distanz von 65km (5 Runden à 13km) angesagt mit einer Steigung von 200 Hm pro Runde. Mein Training war daher etwas Berg lastiger als auch schon. Meine Saison verlief sehr gut und ich finde sehr erfolgreich. Daher reiste ich locker an den Start und wollte einfach ein tolles Rennen nach meinen Möglichkeiten abliefern. Natürlich wollte ich um den Sieg mitreden, ich wollte den Titel verteidigen. Der Wettergott war an diesem Tag aber leider kein Radsportfan. Es goss wie aus Kübeln, es war mit 5 Grad empfindlich kalt und zu allem Übel hin blies der Wind mit 60 km/h um unsere Ohren. Dass mir der Titel bereits in der ersten fünf Runden entgleiten würde dachte ich während dem Rennen nicht. In der Abfahrt griff der spätere Sieger Jean-Claude Vögeli alleine an und brachte das Ding nach Hause, dies aber auch nur, da wir uns in der Gruppe nicht einig waren und uns vertändelten. Der Vorsprung war bald zu gross und wir brachten uns selber um unsere Siegchancen. Dem sagt man dann selber schuld! Egal, neben dem Sieger hat es noch zwei Plätze frei auf dem Podium und einer davon wollte ich. So entschied ich mich eingangs der letzten Runde anzugreifen und meine Karten auf den Tisch zu knallen, entweder oder, top oder flop. Es verwunderte mich, dass ich alleine gegen eine Gruppe wegkam und so die letzten 13km am Anschlag fahren musste um mir den 2. Platz zu krallen. Es war so, dass ich auf den späteren Sieger in nur einer Runde beinahe 2 Minuten aufholte und auf die Verfolger wiederum über 2 Minuten Vorsprung herausholte.
 
Mit einem gefrorenen Lächeln im Gesicht konnte ich nach der Zieldurchfahrt das Podest für die Flower Zeremonie besteigen und einen schönen Blumenstrauss entgegennehmen.
 
Ich danke meinem Vater, welcher extra nach Cornol fuhr um das Rennen zu verfolgen. Es motiviert mich jeweils ganz speziell, wenn ich weiss, dass meine Familie oder zumindest einen Teil davon an der Strecke steht. Danke, ich weiss das wirklich zu schätzen!

 

Montag, 10. Juli 2017

Gigathlon 2017 - Am Ende eines Traumes glücklich erwacht

Es ist vollbracht, das Ziel ist erreicht, der Krampf vorbei doch das gute Gefühl bleibt.
Der Gigathlon 2017 ist Geschichte, ich kann mich noch genau an den Moment erinnern als ich mich an den PC setzte und das Anmeldeportal des Gigathlon 2017 aufschaltete und mich anmeldete. Wieso ich mich anmeldete? Das Inlinen wurde durch einen weiteren Lauf ersetzt, wie hart das werden würde zeigte sich jedoch erst am letzten Wochenende…
 
Der Gigathlon Startschuss, welcher notabene der Song «Vivere» darstellt, wurde am Samstagmorgen um 0500 Uhr mit einem City Trailrun gegeben, 12km über Treppen, durch Gebäude und Gärten zum Zürichhorn, dort eine kleine Abkühlung in Form eines 3km langen Schwimmkurses, gefolgt von einer wunderschönen Radstrecke nach Uster. Zürich hat landschaftlich viel mehr zu bieten als lediglich die Grossstadt. Bis dahin lief alles recht rund und ich konnte gar als dritter Singleathleten in die Laufschuhe wechseln. Da ich dermassen viel geschwitzt hatte und zu wenig Flüssigkeit zu mir genommen hatte, kam auf dem 19km langen Lauf nach ca. 7 km der Hammermann so richtig.
Bäääämmmm vom einen auf den anderen Schritt ging nichts mehr. Ich wurde schon bald von mehreren Singleathleten überholt und stehen gelassen. Das war sehr hart für den Kopf, denn ich hatte schon Mühe meine Beine zu heben und überhaupt noch vorwärts zu kommen. Dazu gesellten sich immer wieder Krämpfe in den Oberschenkeln und Waden. Da es unterwegs so hilfsbereite Zuschauer hatte, welche Kübel mit Wasser und Schwämmen verteilten konnte ich hin und wieder meine Gliedmassen etwas kühlen. Bei Km11 konnte ich sogar eine Cola erhaschen, diese Cola zeigte nach kurzer Zeit bereits Wirkung und wecke mich wieder – Danke Rahel. Zurück in der Wechselzone sah ich alles doppelt, mir war schlecht und von Krämpfen geplagt, zwang ich mich alleine in der Wechselzone mal kurz innerhalb von 2 Minuten 1,5 Liter zu trinken, denn es stand noch eine Bikestrecke von 60km und ca. 1200Hm auf dem Programm. Die ersten 30km waren die Hölle, ich konnte keinen Druck auf den Pedalen erzeugen, da sich jeweils sofort Krämpfe bemerkbar machten. Dies besserte sich etwa nach der Hälfte der Bikestrecke und ich konnte mich etwas erholen, litt aber immer noch unter den recht hohen Temperaturen jenseits der 30 Grad.
 
Im Ziel lag ich dann total erschöpft und leer im Schatten und wäre am liebsten, ja ich sage es nicht gerne, aber ich wäre gerne gestorben, dann hätte der Schmerz endlich aufgehört…
 
Einen 300Gramm schweren Black Angus Beef Burger mit Pommes und 0.5 Liter Bier später stand ich um 0700 wieder am Zürichsee und wartete auf den erneuten Startschuss, diesmal begann der Tag mit einer 3km langen Schwimmstrecke. Aufgrund des hohen Wellenganges war das Schwimmen schon eine Herausforderung. Danach rannten wir erneut 19 km entlang der Limmat, hoch zum Triemli und zurück zur Landiwiese. Ich fand einen guten Schritt und konnte diesen relativ locker durchlaufen. Als ich mich aufs Rennrad setzte, entschied ich mich die Flucht nach vorne anzutreten und das Rennen von da an etwas offensiver zu gestalten. Rang 6 nach dem ersten Tag war schon gut, aber ich wollte mehr. Also fuhr ich die Rennradstrecke zügig, ich wusste, dass ich mich auf dem Messers Schneide befand. Noch einen körperlichen Einbruch wie am Tag zuvor würde ich nicht verkraften, trotzdem machte ich weiter Tempo. Zurück in Zürich wurde mir mitgeteilt, dass lediglich der Overallführende, Gabriel Lombriser, vor mir befinden würde. Also war klar, dass ich gegenüber den Konkurrenten am Zeit gutmachen bin. Auf dem Bike hoch auf den Üetliberg fuhr ich kontrolliert ohne zu viel Kraft zu verpuffen. Auf der Passhöhe kam von hinten plötzlich ein weiterer Singleathlet angeflogen. Es stellte sich heraus, dass es der 5. Platzierte vom Vortag war. So wurde der Glaube an einen Podestplatz etwas getrübt, da ich diesem nämlich zuerst nicht folgen konnte und er mich distanzierte. Wer jedoch mein Motto kennt, der weiss, dass ich sicher nicht vor dem Zielstrich die Segel streiche und Forfait erkläre. Auf jeden Fall war es so, dass ich wieder aufholen konnte und so fuhren wir gemeinsam zurück nach Zürich. Als ich die Laufschuhe gebunden hatte, lief vor meinem geistigen Auge ein Film ab. Es war eindrücklich… Genau diese Vorstellung und diese Bilder hatte ich jeweils bei meinen winterlichen Laufbandtrainings im Kopf…  Genau nach Drehbuch! In den harten Trainingseinheiten stellte ich mir jeweils vor, dass sich alles auf dem letzten Lauf entscheiden wird. Ich nahm mir bereits im Training vor, egal gegen wen, die Herausforderung anzunehmen und diese auszufechten und alles aus mir herauszuholen.
Ich lief los und hatte Hühnerhaut, die Freunde welche mich anfeuerten und pushten gaben mir für die restlichen 12km ordentlich Energie mit. Ich nahm mir vor dem Mitkonkurrenten mit einem schnellen Start etwas vor den Kopf zu stossen und diesem ausser Sichtweite zu enteilen. Was mir relativ schnell und gut gelang. Doch nach ca. 3 km musste ich dermassen auf die Zähne beissen und zählte innerlich die Kilometer runter. In meinem Innern, kasteite ich mich selber, es kam mir vor, als würde ich mir selber eine Geisel auf den Rücken schlagen und mich anschreien: «Lauf Steff lauf, es esch bald dore».
 
Schlussendlich zeigte sich, dass es bitter notwendig war mich dermassen auszuschiessen. Nach dem Biken lag ich nämlich noch auf dem 4. Rang. Im Schlussklassement belegte ich mit 39’ Minuten Rückstand auf den verdienten Sieger, Gabriel Lombriser, 1’06’’ hinter dem Zweitplatzierten, Sami Götz, den 3. Rang. Der Vorsprung auf den 4. Platz war schliesslich knapp 3’ gross.
 
Mit Tränen in den Augen und total am Ende meiner Kräfte konnte ich im Ziel meine Frau Aline in die Arme schliessen. «Aline, meh esch eifach nöme gange», wimmerte ich ihr ins Ohr. Danach hiess es warten bis die restlichen Konkurrenten ins Ziel kamen und plötzlich hörte ich, dass ich den dritten Schlussrang belegte. Ein Gefühl von Zufriedenheit machte sich breit. Ich klopfte mir innerlich auf die Schulter und gratulierte mir selber.
2015 am «Heimgigathlon» vom Pech verfolgt und nun dies… Aufgeber gewinnen nie, Gewinner geben nie auf. Ja, ich fühlte mich wie ein Sieger und ich tue es noch heute. Gabriel und Sami, ich gratuliere euch und mag euch die Plätz eins und zwei gönnen, ihr habt es verdient! Ich fühle mich wie ein Sieger, da ich auch in den harten, schwierigen und einsamen Momenten meinen Weg weitergegangen bin und mein Ziel verfolgt habe.
 
Ich kann sagen, dass ich im Ziel an meinem Ziel angekommen bin! Was für eine innerliche Genugtuung!!!
 
Ich bedanke mich bei jenen die mir die Daumen gedrückt hielten, bei all jenen die extra an die Strecke gekommen sind um mich zu unterstützen und auch bei der ganzen Gigathlon-Familie, ich fand, es war ein fairer Wettkampf mit Anstand und Respekt einander gegenüber.
 
Der grösste Dank geht aber an Aline, du hast nicht nur in den zwei Tagen alles gegeben, du bist auch unter dem Jahr meine Stütze! Deine Meinung zählt, deine Engelsgeduld und deine positive Einstellung beeindrucken mich noch immer Tag für Tag – Danke dafür! Diese Platzierung wäre ohne deine Unterstützung gar nicht möglich gewesen!

 

Sonntag, 25. Juni 2017

Leder ist gar nicht so schlecht...

Ich melde mich noch einmal vor dem Saisonhöhepunkt, dem Gigathlon 2017.
 
In den letzten Wochen ist erneut viel an der Wettkampf- und Trainingsfront geschehen. Ich startete im Rahmen der Tour de Suisse am «Jedermannrennen». Die Strecke des Morgarten Memorial führte durch meine Heimat, Beinwil Freiamt, eine Runde welche zwei befahren werden musste, total 87km mit 1200 Hm. Ein langer Anstieg von Hohenrain hoch zum Horben war das Pièce de resistance. Eigentlich zu steil, dachte ich mir im Vorfeld. Das Rennen verlief jedoch sehr gut und ich konnte mit den Vollblut-Gümmeler mithalten. Den Schlusssprint verlor ich knapp, da ich erstens den Sprint zu früh lancierte und zweitens als Einzelfahrer gegen die Teamtaktik der Bäckerei Steiner relativ machtlos war. Zum Schluss resultierte ein 4. Rang, klar wäre ich gerne aufs Podest gefahren, aber ich freute mich trotzdem spitzbübisch über den vierten Rang. Dieses Rennen hat mir gezeigt, dass ich trotz meines Körperbaus relativ gut über die Steigungen komme. Dies stimmt mich zuversichtlich für die weiteren Rennen der Saison.
 
Eine Woche danach stand ich bereits wieder an der Startlinie, nämlich in Biel am Biennathlon. Von diesem Anlass habe ich schon sehr viel (gutes) gehört und deshalb entschied ich mich auch einmal mit von der Partie zu sein. Da ich die Strecke nicht kannte war ich gespannt was ich antreffen werde.
Der Wettkampf startete mit der Disziplin Rennrad 48km mit 800Hm. Geht noch war mein Gedanke, dass aber bereits innerhalb von 6km 600Hm absolviert werden, zeigte sich als harter Brocken. Der erste Anstieg wurde von den Führenden (inkl. 4 Teams und Couple) so schnell gefahren, dass ich ca. 1 km vor dem Kulminationspunkt den Kontakt zur Spitzengruppe verlor, bzw. habe abreissen lassen. Ich hatte keine Ahnung wie lange die Steigung noch dauern wird und so fuhr ich schon bald mit ca. 1.5 Minuten Rückstand alleine der ersten Gruppe hinterher. Irgendwie schaffte ich es nach einer Aufholjagd über 30 km wieder in die Spitzengruppe einzufahren.  Leider schaffte ich den Anschluss lediglich 500 Meter vor der Wechselzone. Dies hatte zur Folge, dass ich mit einem hohem Puls und Laktatspiegel in den Neopren hüpfen musste um die 1.5km im welligen See zu schwimmen. Nach dem Abkühlen im See ging es auf das MTB, ebenfalls ein knochenharter Anstieg hoch nach Magglingen und eine technisch anspruchsvolle Abfahrt zurück nach Biel.
Der Abschluss bildete ein 9km langer Lauf erneut hoch in Richtung Magglingen. Nach dem ersten Kilometer der Laufstrecke fragte ich mich bereits was das soll… Die Anstiege waren teilweise so steil und mit Steinen versetzt, dass ein Joggen nicht mehr möglich war und spaziert werden musste. Das Hinunterlaufen war dann auch nicht so locker wie gedacht, da die Strecke auf schmalen Singletrails mit Steinen versetzt verlief.
 
Schliesslich lief ich nach 4std06min ins Ziel ein und belegte erneut den 4. Platz. Auch diesmal ärgerte ich mich nicht über die verpasste Medaille sondern über den erreichten vierten Platz. Ich habe an diesem Tag mein Möglichstes gegeben und das Wichtigste, ich kam gesund und ohne Defekt im Ziel an.
 
Nun blicke ich hoffnungsvoll, was das Wetter betrifft, in Richtung Gigathlon und hoffe, dass ich dort meine Leistung abrufen kann.
 
Bis dann…

 

Mittwoch, 24. Mai 2017

News von der Front

Da bin ich mal wieder und vermelde News von der Front.
 
Mein letzter Eintrag stammt vom 01.01.2017 und nun ist bald der Mai wieder um… In den letzten fünf Monaten war ich nicht tatenlos, ganz im Gegenteil. Da ich dieses Jahr erneut als Singleathlet am Gigathlon in Zürich teilnehmen werde, habe ich meine Trainingsumfänge kontinuierlich gesteigert und die Intensität ebenfalls stetig erhöht. Nach einem erfolgreichen GP Fricktal (Laufveranstaltung über 10 Meilen) wo ich in einer Zeit von 58’30’’ den zweiten Platz belegen konnte, hat es mich Ende April auf den harten Boden der Realität zurückgeholt. Was ist passiert?
 
Ehrlich gesagt, ich weiss es auch nicht. Ich wurde von einem Tag auf den anderen von einer bakteriellen Schleimbeutelentzündung im linken Ellenbogen geplagt. Mein Arzt fackelte nicht lange, nahm eine überdimensionale Schiene zur Hand und meinte: «So Herr Rey, ab jetzt wird de Arm nöme bewegt, de muess gschohnet werde».  Also wurde mein Arm im 90 Grad Winkel in eine Schiene gepfercht und ruhiggestellt. Diese Prozedur dauerte drei lange Wochen.
 
Zu Beginn der Jahres sagte mir mein Bachgefühl, dass ich dieses Jahr nicht mit meinen Kollegen in die Radferien fahren soll. Was ich in den vergangenen über dreissig Jahren gelernt habe ist, dass ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen kann und diesem jeweils folgen soll und so kam diese schmerzhafte Schleimbeutelentzündung genau am Datum der Abreise meiner Kollegen. Schlussendlich war ich heilfroh zu Hause geblieben zu sein.
 
Seit knapp zehn Tagen darf ich mich wieder dem Sport widmen und meine Vorbereitung auf den Gigathlon vorantreiben und es läuft nicht schlecht. Klar hinke ich der Form noch etwas hinterher aber es bleibt ja auch noch etwas Zeit bis zum Startschuss am 08.07.2017 wo ich topfit an der Startlinie stehen werde.
 
Das Radrennen «Seeland Classic» im Rahmen der Berner Rundfahrt, konnte ich am vergangenen Wochenende im Sprint für mich entscheiden. Ein hartes, schnelles Rennen über 102km mit über 1200Hm absolvierten wir mit einem Stundenmittel von über 40 km. Dieses Rennen habe ich ohne Vorbereitung aus dem Training heraus absolviert und bin sehr erstaunt über die erbrachte Leistung und vor allem, dass ich mich alleine gegen X-Mann starke Teams wie «Tempo Sport» und «Steiner Bäckerei Wetzikon» habe durchsetzen können.
Ich erfreue mich noch heute an diesem Sieg aber dennoch ruhe ich mich nicht auf den Lorbeeren aus, sondern schufte weiter an meiner Form, damit ich anfangs Juli mein ganz persönliches Sport-Feuerwerk zünden darf.

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