Dienstag, 11. Juni 2013

Zytturm Triathlon Zug

Am letzten Wochenende fand der Zytturm Triathlon in Zug statt, wo ich das erste Mal teilnahm. Ich war für die Short Distance gemeldet (0,5km swim / 40km bike / 5km run). Ein Rennen das mir auf Grund der relativ kurzen Schwimmstrecke und dem verhältnismässig langen Radfahren entgegen kommen sollte, dachte ich.
 
Der Starschuss fiel um 0800 Uhr und wir schwammen im angeblich 17°Celsius warmen Zugersee in Richtung Wechselzone, nach 7‘40‘‘ kletterte ich aus dem Wasser und konnte endlich aufs Radl steigen. Der Wettergott hatte einen kurzen Durchhänger und liess es zu Beginn der 40 Radkilometer richtig heftig niederprasseln, aber was soll‘s, nass waren wir sowieso schon. Die Temperaturen blieben jedoch im angenehmen Bereich, so dass ohne weiteres in kurz/kurz gefahren werden konnte, ohne zu erfrieren. Schon bald konnte ich ein, zwei Athleten überholen und wuchtete die grossen Gänge in Richtung Arth, dies bei leichtem Rückenwind. Schon bald konnte ich ca. 700 Meter vor mir eine Gruppe von ca. 10 Radfahrern ausmachen, die im Pulk ein „Mannschaftszeitfahren“ veranstalteten. Mein Ziel war, dass ich auf diese Gruppe auffahren kann um dann in Begleitung dieser nach Zug zu gelangen und die abschliessenden 5 Kilometer gemeinsam in Angriff nehmen zu können. Gemäss Reglement wäre ein Windschattenfahren verboten gewesen. Dies wurde aber nicht kontrolliert, da keine Schiedsrichter unterwegs waren.
 
Ich verfolgte weiterhin die Gruppe und konnte immer näher aufschliessen, stellte aber fest, dass ich wohl etwas über meinen Verhältnissen unterwegs war. Kurz vor Arth betrug mein Rückstand auf die ca. zehn Mann starke Gruppe noch knapp 200 Meter, welche im belgischen Kreisel (abwechselnde Führungsarbeit) unterwegs waren. Danach führte die Strecke zurück nach Zug, was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, der Wind blies per sofort nur noch von vorne. Schon bald zog die Gruppe wieder davon und die kleinen Steigungen zwangen mich in die Knie. Schon bald sagte ich auf dem Triathlonlenker liegend laut zu mir: „Mann wie fahrid die do vore, do hani kei Stech ellei“. Und so entschied ich mich mein eigenen Tritt zügig nach Zug zu bringen um dann die letzten 5km noch einigermassen anständigen laufen zu können. Die Gruppe vor mir war innert Minuten nicht mehr zu sehen.
 
Zurück in Zug hatte ich mir einen Rückstand von knapp zwei Minuten eingehandelt.
 
Ich schlüpfte so schnell es ging in meine Zoot Kiawe und lief gleich schnellen Schrittes in Richtung Cham. Auf den langen Geraden sah ich die Konkurrenz vor mir laufen. 5 Km und dabei beinahe 2 Mintuen auf zu holen, das ist eine Menge Holz, aber wie ihr wisst, Aufgeber gewinnen nie, Gewinner geben nie auf. Ich versuchte es und merkte schon bald, dass ich der Konkurrenz immer wieder näher auf die Ferse auflaufen konnte. Doch leider zu wenig.

 

Als ich in Zug ins Ziel lief, rief der Speaker ins Mikrofon: „Und im Ziel Stefan Rey, der 4. klassierte der Hauptklassenkategorie“. Mir kam ob der Platzierung die Galle hoch und als ich vernahm, dass ich auf den 3. Platzierten nur 10 Sekunden verloren habe, hätte ich gleich kotzen können. Ja, ich war wütend, frustriert und enttäuscht. Kurz ich war für ca. 30 Minuten ungeniessbar und ging in dieser Zeit meinen Wechselplatz aufräumen um niemandem begegnen zu müssen...
 
Wieso das? Ich fuhr mich auf dem Rad beinahe in Grund und Boden und musste zu sehen, wie die Konkurrenz im Stile eines Mannschaftszeitfahren einen Vorsprung herausfahren konnte welchen ich unmöglich zu laufen konnte. Mir fehlte somit auf der abschliessenden Laufstrecke etliches an Kraft und Luft.
 
Versteht mich bitte richtig, ich suche nicht nach Ausreden, ich analysiere die Dinge nur ehrlich und realistisch und versuche dabei aber auch selbstkritisch zu bleiben.
Nachdem sich der Frust etwas gelegt hatte, konnte ich meinen Erfolg und die Ledermedaille doch etwas geniessen.
 
Wenn du gegen eine Gruppe von (es waren) sieben Mann beinahe bestehen kannst, dann hast du Kampfgeist bewiesen und darfst dir keinen Vorwurf machen, das Podest verfehlt zu haben. Das Glück wird mir dann an einem anderen Wettkampf wieder hold sein, da bin ich mir sicher. Einer ist der Erste der neben dem Podest Platz nehmen muss und heute war ich es.
 
Nächster halt des Sportsommers 2013 ist der Sempacherseetri in Nottwil. Dort starte ich wiederum bei den Lizenzierten. Was es dort wohl zu holen gibt? Vielleicht ein weiterer Blumentopf...

 

Montag, 1. Januar 1900

1. kommt es anders 2. als man denkt...

Liebe Freunde als erstes Mal herzlichen Dank für die unzähligen Anfeuerungs-SMS, -Facebookposts oder Whats App Nachrichten. Diese Nachrichten freuten mich und motivierten mich zusätzlich für den Ironman 70.3 in Rapperswil. DANKE!!!
 
Sind wir mal ehrlich, die Vorzeichen für diesen Wettkampf standen, seit der letzten Austragung im Jahr 2012 schlecht. Im Jahr 2012 wurde der Abschied des Ironman70.3 aus der Schweiz „gefeiert“, dies weil der Hauptsponsor, Powerbar, ausstieg. Plötzlich zeigte sich die Marke BMC bzw. Andy Rihs bereit als Sponsor einzusteigen und ermöglichte so den Verbleib des Ironman 70.3 in der Schweiz.
 
So fand also heute, ein bereits vor Jahresfrist, für tot erklärter Wettkampf statt. Da Petrus immer noch im Winterschlafmodus fungiert und partout nicht Frühling werden lassen will, musste auf Grund der zu tiefen Seetemperatur bereits das Schwimmen abgesagt und durch einen Lauf ersetzt werden. Darüber habe ich bereits gestern berichtet.
 
Tagwache, 0440 Uhr, bereit für Grosses. Beim Erwachen waren die Strassen trocken und so machten wir uns auf nach Rapperswil. In Rapperswil angekommen, war der Himmel verhangen mit dunklen, schwarzen Regenwolken. Aber Regen fiel (noch) keiner vom Himmel. Der Startschuss für mich verhallte um 0815 Uhr in der Nähe des Kinderzoos und so machte ich mich auf die erste Laufstrecke. Danach der Sprung aus Velo und los geht’s. Schon bald begann es leicht zu regnen und die Temperatur fiel dadurch auch wieder unter 10 Grad. Man nehme 8° Celsius, fahre 46 km/h und berechne die gefühlte Temperatur (Windchill Effekt). Ja genau, es gibt angenehmeres, aber schliesslich sitzen 2700 Athleten im selben Boot, dachte ich. Der Regen wurde jedoch stärker und stärker und schon bald hatte ich das Gefühl unter einer überdimensionierten Dusche mein Rad zu bewegen… Nach 20km folgte dann eine lange, schnelle Abfahrt, Tempi  >80 km/h… Schon bald meldeten sich meine Füsse ab,  nicht mehr spürbar. Als nächstes verabschiedete sich das Gefühl in meinen Fingern, kaum mehr spürbar (trotz langen Handschuhen). So flog ich regelrecht dem Zürichsee entgegen und hoffte bei jeder Kurve, welche angebremst werden musste, dass ich den Bremspunkt nicht verpasse und vor allem nicht zu stark die Bremse ziehe und mich damit selber von der Strasse räume. Und dann das…
 
In Schmerikon die letzte 180°Kurve bevor es zurück nach Rapperswil ging, stand ein Schiedsrichter mit gekreuzten Armen, Race cancelled, Rennabbruch… Hä bitte was? Mein erster Gedanke, nun ist einer der Athleten mit einem anderen Verkehrsteilnehmer kollidiert und wo möglich tot. Dieser Gedanke wurde aber glücklicherweise kurz darauf in Luft aufgelöst. Ca. 500 Meterspäter versperrten Bäume, Schlamm und Felsen welche auf der Strasse lagen den Weg zurück nach Rapperswil. Bergsturz, ein Durchkommen unmöglich!
 
Mein Saisonziel wurde durch diesen Bergsturz ebenso zerstört, wie die Bäume die dabei entwurzelt worden sind. Ich kann bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht wirklich einordnen ob dieser Rennabbruch Fluch oder Segen war. Einerseits die Schinderei im Training, das Hinarbeiten auf ein Ziel, auf der anderen Seite das Frieren was sicher noch seinen Tribut gefordert hätte.
 
Ich weiss jedoch, dass es einiger der Kontrahenten genauso erging. Ich kann sagen, dass ich bereit gewesen wäre für den Kampf und den Umgang mit den misslichen Verhältnissen und den Kampf liebend gerne auf der Strecke ausgetragen hätte.
 
Dieser Tag hat wieder einmal mehr gezeigt, dass der Mensch gegen Naturgewalten machtlos ist und zum Statisten degradiert wird. Sport in der freien Natur kann sehr schön sein, oder dann wie heute einfach widerlich… Würde ich diese Abwechslung nicht wollen, ja gar lieben, glaubt mir dann wäre ich Schachspieler.
 
In diesem Sinne wünscht der Statist euch allen einen schönen Tag. Nehmt das Leben wie es kommt. 1. Kommt es anders 2. Als man denkt…

 

Freitag, 31. Mai 2013

Ausblick auf den Ironman 70.3

Noch 1,5 Tage bis zum Startschuss vom Ironman 70.3 in Rapperswil. Der Ironman welcher dieses Jahr ohne Schwimmen ausgetragen wird. Der statistisch kühlste Frühling seit 40 Jahren liess die Wassertemperatur des Zürichsees nicht über 10° Celsius klettern. Aus diesem Grund sah sich der Veranstalter gezwungen die Schwimmstrecke durch einen 4.5 km langen Lauf zu ersetzen.

Bis zum Entscheid der Rennleitung habe ich mehrmals täglich die Wassertemperatur des Zürichsees verfolgt und gegen Ende gehofft, dass die Wassertemperaturen im Keller bleiben. Wieso das? Ich habe zwar sehr gute Schwimmeinheiten absolviert und konnte beachtliche Fortschritte erzielen, doch ein Schwimmen im 13 Grad „warmen“ Zürichsee mit anschliessendem Radfahren, wäre wohl alles andere als angenehm gewesen…

Ich habe mich nun etwas mehr als ein halbes Jahr auf diesen Event vorbereitet und vieles diesem Anlass untergeordnet. Etliche Stunden habe ich trainiert, geschwitzt, gelitten, gefroren, gekämpft und nun ist es soweit. Der Startschuss fällt am Sonntagmorgen um 0820 Uhr und für einmal stürzen wir uns nicht in die Fluten sondern starten mit einem Lauf. Nach diesen knapp 5km hechten wir auf unsere Räder und flitzen in Richtung Schmerikon, um nach 90km wiederum die Laufschuhe zu schnüren und den abschliessenden Halbmarathon (21.1km) unter die Füsse zu nehmen.

Ich meinerseits kann nur noch der Dinge harren die da kommen. Die Arbeit (Training) ist getan. Morgen Samstag reise ich ein erstes Mal nach Rapperswil um mein Rad einzuchecken und meine Teilnahme zu bestätigen. Ein erstes Mal Wettkampfluft schnuppern, ein erstes Mal das ganze Visualisieren und vor dem geistigen Auge den Zieleinlauf beobachten, ja gar spüren.

Ich kann schon vor dem Ergebnis vom Sonntag feststellen, dass ich mit der Vorbereitung zufrieden bin und erneut viele Dinge lernen konnte. Ich absolvierte neue Trainingsformen und lernte andere Inhalte kennen. Meine Form stimmt. Ihr merkt es, ich versuche bereits im Vorfeld aus einer neutralen Optik die Vorbereitung zu analysieren.

Etwas stolz klopfe ich mir selbst auf die Schulter, wenn ich auf die vergangenen Monate zurückschaue. Etliche Male bin ich morgens vor der Arbeit durch die Gegend gehuscht, habe spät abends noch trainiert oder dann bei Schneefall oder Regen Einheiten absolviert die teilweise grenzwärtig waren. Aber wie sagt man so schön, was dich nicht umhaut macht dich stark und so bin ich überzeugt, dass ich auch dieses Jahr etwas stärker, erfahrener und robuster geworden bin.

So, nun hoffe ich, dass Petrus seine Blase endlich entleert hat und zumindest am Sonntag trockene Wetter- und Strassenverhältnisse herrschen.

Danke für eure Unterstützung in welcher Form auch immer und denkt daran, die sportliche Reise wird weiter gehen!

 

Dienstag, 21. Mai 2013

Neue Partner, neue Produkte

Mit grosser Freude darf ich euch mittels diesem Blog zwei neue Partner an meiner Seite vorstellen, welche mich zukünftig auf meinem sportlichen Werdegang begleiten und unterstützen werden.
 
Ich beginne mal so, wie ihr wisst, betreibe ich leidenschaftlich gerne Triathlon bzw. Sport im Allgemeinen. Leidenschaft ist die Basis für ein authentisches  und überzeugendes Auftreten. Wer eine Leidenschaft, egal für was, besitzt, der vermag Leute zu motivieren und kann seine Freude mit anderen teilen. Leidenschaft ist für mich die Triebfeder der Freude an der Sache die man macht. Wer mit der Leidenschaft dabei ist, geht in seinen Aufgaben auf und fühlt sich als Teil seines Tuns.
 
Mein neuer Partner wirbt mit dem Slogan „Laufen ist unsere Leidenschaft“. Genau was ich suche oder suchte. Das tönt wie Musik in meinen Ohren!
 
Ein genauso leidenschaftlicher Partner habe ich mit dem Laufshop Dynamix in Cham gefunden. Der Geschäftsführer Renato Balasso, selber ein begeisterter, und engagierter Läufer, verkauft jeden Schuh mit Freude und Überzeugung. Mehr noch, die Schuhe werden nicht verkauft, damit sie verkauft sind und Regale baldmöglichst leer sind. Die Schuhe werden nur nach sorgfältiger Fuss-, Haltungs- und Laufstilstudie verkauft. Ein Schuh gekauft im Laufshop Dynamix, der passt und man hat auch nach etlichen Kilometer noch Freude am erworbenen Schuhwerk. Die Marken-und Grössenauswahl im Shop ist beachtlich, somit findet sich bestimmt für jeden (Läufer)Typ der passende Schuh. Schaut doch bei Gelegenheit mal rein. Renato würde sich bestimmt über einen Besuch freuen!
 
Ich erwähnte zu Beginn, dass es sich um zwei neue Partner handelt. Der Laufshop Dynamix oder besser gesagt Renato hat mein Dossier der Fa. Zoot vorgelegt, welche sich wiederum interessiert zeigten und mich per sofort als Materialpartner unterstützen. Somit kann ich auf einen Händler mit Know-How und Begeisterung zurückgreifen und darf von fantastischen Konditionen einer „Triathlonmarke“ profitieren.
 
Zoot ist bekannt für ihre farbigen, spartanisch (so wenig wie möglich, so viel als nötig) ausgerüsteten Schuhe und cool designten Kleidern, welche sich vor allem in der Triathlonszene zunehmender Bekanntheit erfreuen. Zoot eine Marke gegründet 1983 auf Hawaii, welche sich zum Ziel setzte, damals, als man sich in der Wechselzone noch eines Kleiderwechsels unterzog, ein Trikot herzustellen, welches über den ganzen Wettkampf getragen werden kann. Also vom Schwimmen, übers Radfahren bis hin zum Zieleinlauf zu Fuss. Diese Idee erfreute schon bald grosser Beliebtheit, so dass die Produktion schon nach einigen Jahren nach San Francisco verlegt werden musste um vom Festland aus etwas unkomplizierter „operieren“ zu können. Seit 6 Jahren stellt Zoot nun auch Laufschuhe her. Schuhe die Barfuss zu tragen sind, da der Innenschuh komplett nahtlos gefertigt ist. Eigentlich Socken die sich laufen lassen…
 
Ach ja, Zoot ist immer noch eine exklusive Marke, welche in der Deutschschweiz lediglich in drei Läden erstanden werden kann…
 
Nun bin ich auf die ersten Ausflüge mit meinen neuen Schuhen und Kleidern gespannt und freue mich zusammen mit dem Laufshop Dynamix und Zoot einen Farbklecks im Starterfeld darstellen und hoffentlich auch Erfolge feiern zu können. 

 

Montag, 13. Mai 2013

Intervall Duathlon Zofingen

Gestern fand der Intervall Duathlon in Zofingen statt. Zur Info, am Intervall Duathlon wird abwechslungsweise gelaufen und Rad gefahren. Meine Strecken lauteten (die Angaben sind in Km zu verstehen) 4-16-4-16-4. Ein schnelles Rennen wo man eigentlich die gesamte Strecke über im roten Bereich, das heisst in der Sauerstoffschuld, unterwegs ist.
Bereits im Vorfeld musste ich feststellen, dass die Volksduathlonkategorie gestrichen wurde und nur noch lizenziert über die lange Distanz gestartet werden kann. Unter anderem standen die Namen des mehrfachen Ironmansieger, Ronnie Schildknecht und des Duathlon Weltmeisters, Andy Sutz auf der Startlist meiner Kategorie, um nur die beiden klingendsten Namen zu nennen.
 
Letztes Jahr nahm ich das erste Mal teil und fand Gefallen an der „Selbstkasteiung“ in und um Zofingen.
 
Das Wetter war der grosse Unsicherheitsfaktor. Ich nehme es vorne weg, es blieb trocken und die Sonne kam gar noch zum Vorschein, die Strassen trockneten umso schneller, da der Wind sehr heftig blies und so das Radfahren mit Aerofelgen einiges an Konzentration erforderte.
Der Startschuss fiel um 1400 Uhr. Da legten die Wilden vorne gleich los wie die Feuerwehr. Ich lief einige Meter hinter der Spitze und getraute mich nach ca. 500 Meter auf die Uhr zu schauen um den Km-Schnitt zu kontrollieren. Ich stellte mit grossen Augen eine aktuelle Pace von 2‘52‘‘/km fest. Dies veranlasste mich einen Gang zurückzuschalten um mich nicht schon auf den ersten 4km kaputt zu laufen. Wie bei jedem Anlass zollte einer nach dem anderen Tribut für den (zu)schnellen Start und ich konnte schon bald wieder einige Läufer ein- und überholen. Nach 4km der Wechsel aufs Rad. Auf meiner Zeitfahrmaschine, dem BMC TM01, fühle ich mich zur Zeit so wohl, dass ich damit glatt um die ganze Welt fahren könnte. Es fühlt sich an wie fliegen…
 
Auf dem Rad legte ich die Kette gleich nach rechts und begann so richtig in die Pedalen zu schlagen. Von der Altstadt entfernte ich mich relativ schnell, Blick auf den „Tacho“, 57km/h. Wow, dachte ich das geht mal wieder ab wie die Post, weiter so. Schon bald überholte ich weitere Athleten, die teilweise mit Zeitfahrhelmen unterwegs waren (diese überhole ich am liebsten). Nach der ersten 8km-Runde bog ich gleich auf die zweite ein. Ca. 150 Meter vor mir sah ich einen anderen Athleten und ich merkte, dass ich diesem allmählich näher kam. Als ich auf Höhe des anderen Athleten war, kam ein Motorrad auf meine Höhe und ein älterer Herr mit gelber Leuchtweste, der sich Schiedsrichter nennt, trillerte mit seiner Pfeife im Mund in meine Ohren, dass ich beinahe erschrak. Dieser meinte dann ich hätte den Abstand unterschritten und müsse nach dem Radfahren zuerst die Penaltybox anfahren.
 
Ich habe die Penalty zähneknirschend hingenommen, konnte die Entscheidung jedoch unter keinen Umständen nachvollziehen!
 
Reklamieren bringt nichts, wir sind ja keine Fussballer und motzen nach einer (nicht nachvollziehbaren) Entscheidung des Schiris. Der Weg ist das Ziel und dieser muss so schnell wie möglich absolviert werden! Da bleibt keine Zeit und vor allem keine Luft um zu fluchen.
 
Mit der Wut im Bauch wuchtete ich mein Rad wieder der Wechselzone entgegen, es wartete schliesslich eine 2-minütige Pause auf mich.
Ich fuhr also in die Wechselzone bzw. zur Penaltybox und sah dort, dass erst fünf Fahrräder parkiert waren… (Ach ja, es kamen später noch drei weitere Leidensgenossen in die Penaltybox. Einer dieser drei wetterte und fluchte und verschleuderte so wohl etwas zu viel Energie, ich habe diesen nämlich erst ins Ziel einlaufen wieder gesehen. Vielleicht spielt dieser auf Grund seiner „Flucherei“ hin und wieder Fussball :-)). Scheisse ich muss zusehen wie ich um die Früchte meiner Arbeit auf dem Rad gebracht werde, dachte ich. Nach 2 Minuten Pause und passieren lassen von acht Athleten nahm ich die Verfolgung dieser auf.
 
Ich musste mich und meinen Ehrgeiz etwas drosseln, denn nun bestand die Gefahr auf Biegen und Brechen die verlorene Zeit wiedergutmachen zu wollen.
Nach diesen 4km Laufen wurde erneut das Rad bestiegen um es um Zofingen zu hetzen, danach wurden erneut die Laufschuhe auf dem Niklaus-Thut-Platz geschnürt um noch die abschliessenden 4km zu laufen.
 
Ein schmerzhafter Anlass, nahm nach 1std.37min sein Ende. Kaputt, ausgepumpt, ungläubig kopfschüttelnd aber der Penalty aber dennoch glücklich konnte ich meine Gedanken im Ziel wieder fangen und zu ordnen beginnen.
 
Zu Hause warf ich einen Blick auf die Rangliste und staunte ab den Rundenzeiten. Ich fuhr also tatsächlich die 3. und 6. schnellste Radzeit des gesamten Feldes. Dann täuscht mich also mein Gefühl des tief fliegen auf dem Rad nicht, ich bin schnell unterwegs :-).
 
Es resultierte schlussendlich der 11. Schlussrang.
 
Was drin gelegen wäre, hätte ich die Strafe nicht erhalten…. Wer weiss... Es bringt nichts, hätte, wäre, wenn haben im Sport nichts verloren. Schlussendlich zählt die Zeit und der erreichte Rang und damit gebe ich mich fürs erste zufrieden.
 
Danke fürs Daumendrücken!

 

Hier der Link zur Rangliste:

http://www.swisstriathlon.ch/PortalData/1/Resources/documents/wettkaempfe/2013/idz/IDZ2013_Rangliste_Kategorie.pdf

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