Samstag, 28. Juli 2012

Dumm gelaufen... Nein, Glück gehabt!

Am vergangenen Donnerstag nahm ich mir vor eine längere Ausfahrt mit meinem Thömus Triathlonrad zu unternehmen. Die Wettervorhersage hätte besser wohl nicht sein können, angesagt waren Temperaturen um die 30°Celsius und kaum Wind.
 
Ich schleppte mich also morgens um 0830Uhr aus dem Bett genehmigte mir genüsslich das Morgenessen um dann um 0920Uhr mit dem Rad in Richtung Innerschweiz aufzubrechen. Die Temperaturen waren sehr angenehm und so fuhr ich genüsslich durch das Freiamt mit der Rigi vor Augen. Ich entschloss mich die Rigi zu umrunden und dann in Schwyz  den Anstieg in Richtung Sattel unter die Räder zu nehmen.
 
Ich erwischte mich immer wieder wie ich während der Fahrt, dem Vierwaldstättersee entlang, mit einem Lachen im Gesicht  unterwegs war. Ja, es hat mir sehr gefallen und das Fahrradfahren vermittelt mir ein Gefühl von absoluter Freiheit, deshalb wohl das Grinsen. Am Ufer des Vierwaldstättersee hielt kurz inne um mit der Facebook-Gemeinde meine Glücksmomente zu teilen, ich schoss das eingangs aufgeschaltete Foto und postete es an meine persönliche Facebookseite.
 
Danach fuhr in Richtung Schwyz wo ich wie erwähnt zur Gemeinde Sattel hochfuhr. Ich gewann schnell an Höhe und konnte schon bald die Aussicht über den Lauerzersee geniessen. Bei der Talstation Sattel-Hochstuckli jagte ich dann den Berg hinunter in Richtung Arth. In zügiger Fahrt erreichte ich schon bald den Dorfeingang der schönen Gemeinde am Zugersee. Auf der leicht abschüssigen Strasse im Dorfinnern überholte ich auf dem Lenkeraufsatz liegend ein Personenwagen… Blick auf den Tacho 55,4km/h anschliessend ein lauter Knall, was sich anhörte wie ein Pistolenschuss. Was war das fragte ich mich und im selben Moment spürte ich, dass es mir an meinem Hinterrad den Pneu verriss. Ich konnte mich mit sehr viel Glück auf dem Rad halten und fuhr auf der Felge an den Strassenrand und begutachtete das Malheur. Schnell wurde mir klar ein Weiterfahren ist unmöglich, der Schlauch hat sich total um Kassette verwickelt und konnte nur in sehr mühsamer und „dreckiger“ Arbeit wieder entfernt werden. Sofort nahm ich mein Handy zur Hand und informierte mich ob es in Arth einen Fahrradmechaniker  gibt welcher mir helfen könnte. Es war genau 1205Uhr und ich dachte, dass ich wohl oder übel bis um 1400 Uhr warten müsste .
Es gab einen Fahrradmechaniker und der soll sich nur 100 Meter von meinem Standort weg befinden, Glück im Unglück, dachte ich. Also liess ich mich zu dieser „Garage“ lotsen. Meine Mundwinkel senkten sich dann jedoch schneller als mir selber lieb war.  Ich las: Öffnungszeiten: Mo-Fr. 0800 – 1200, Nachmittags geschlossen…..
 
Es blieb mir nichts anderes übrig als meine Eltern zu kontaktieren und scheu anzufragen ob jemand Zeit und Lust hätte mich am oberen Zugerseeende abzuholen. Zu meinem Glück war meine Mutter so hilfsbereit und setzte sich unverzüglich ins Auto um mich abzuholen. Die knapp 40 Minuten bis zum Eintreffen meines „Taxis“ vertrieb ich mir mit Fische zählen am Zugersee.
Ein tolle Ausfahrt fand ihr abruptes Ende mit einem lauten Knall. Ich hatte das Gefühl, dass mich dieser „Schuss“ aus meinen Träumen riss. Die gesamte Fahrt über wähnte ich mich in einem richtigen Flow und wer das Gefühl schon mal erlebt hat, der weiss wie „geil“ ein Flow sich anfühlt und wie hart ein plötzliches Beenden dieses Flows sich anfühlt. 
 
Der Ärger über den defekten Reifen und das Erwachen aus einem wunderschönen Tagtraum war jedoch schnell verflogen als ich mir vor Augen führte, was bei einem Sturz mit einem Tempo von jenseits der 50 km/h alles hätte passieren können. 


Ich möchte mich hiermit nochmals bei meiner Mutter ganz herzlich für den Taxiservice bedanken. Sie opferte nämlich ihre Mittagspause bzw. –essen, nur um einen gestrandeten Radfahrer abzuholen, vielleicht tat sie dies aber auch weil der gestrandete Radfahrer ihr Sohn war bzw. ist. :-)

 

Ach ja, in meinem Pneu stecke im Übrigen noch der Miesepeter, es war eine Agraffe die meinen Schlauch zum Platzen brachte... "

 

Freitag, 20. Juli 2012

Wie alles begann

Meine „sportliche Laufbahn“ begann schon sehr früh und von Kindesbeinen an. Zuerst besuchte ich als „Dreikäsehoch“ ein Schnuppertraining beim FC Muri. Doch mein Vater hatte das Gefühl, dass es noch andere Sportarten gäbe als Fussball und ich doch noch etwas anderes ausprobieren soll. Es ist anzumerken, dass viele meiner damaligen Kollegen Fussball spielten. So startete ich kurzerhand am Osterlauf in Muri und prompt habe ich mich verlaufen, wie das passieren konnte, weiss wohl niemand, aber diese Geschichte sorgt noch heute für Gelächter am Familientisch.
 
Nichts desto trotz blieb ich dem Laufsport treu und ging von da an regelmässig laufen und startete an weiteren Strassenläufen.
 
Jeden Sonntag um 0800 Uhr brachen mein Vater und ich auf um entweder der Reuss entlang zu laufen oder eine Runde auf dem Lindenberg zu joggen. Rückblickend staune ich, dass sich mein Vater die Zeit nahm, denn mit ca. 10 Jahren läuft man wohl noch nicht so schnell, dass für einen 40-Jährigen ein Trainingseffekt zu verbuchen wäre. Ich merke hier an, dass die Wettkämpfe und die Training sowie das Aufstehen am Sonntagmorgen auf freiwilliger Basis geschah und ich von mir aus den Wecker stellte um den Sonntag joggend zu beginnen!
Die ersten Erfolge konnte ich schon bald feiern und so ist auch nicht verwunderlich, dass ich immer mehr Zeit für den Laufsport aufwendete.  In der Schule waren meine „Lieblingsfächer“, Turnen und natürlich die Pause. In der Pause haben wir jeweils Fussball gespielt und ich habe mich dermassen ausgepowert, dass ich danach jeweils total verschwitzt die Schulbank drückte. Dies wurde dann am Übertrittsgespräch  von der Lehrerin gegenüber meiner Eltern angesprochen. Sie habe das Gefühl, dass ich meine Energie besser in der Schulstunde einsetzen würde. Nach der Pause sei ich jeweils mehr damit beschäftigt mir den Schweiss von Stirn zu wischen als ihr zu zuhören. Und wenn ich so weiter mache, habe sie Zweifel, dass ich in der Sekundarschule bestehen würde. Ja, ich gebe es zu, die Schulbank war mir zu langweilig. Meine Gedanken waren wirklich mehr beim Sport und näher bei meinem nächsten Wettkampf als im Schulzimmer. Dennoch mussten meine schulischen Leistungen nicht darunter leiden, war ich der Meinung…
 
Als ich dann in die Oberstufe nach Muri wechselte, wurde ich von einem Laufkollegen zum BTV Aarau gelotst, wo ich dann vom Strassenlauf auf die 400 Meter Tartanbahn wechselte und mein Training erstmals so richtig Formen annahm. Ich wurde in die Trainingslehre eingeführt und verstand bald wie man sich mit Intervallen und Bahntrainings so richtig schnell machen kann. Meine Eltern waren von dem Schritt nach Aarau nicht unbedingt so begeistert. Sie sagten mir ganz klar, „wenn du das willst, dann musst du dich selber organisieren und schauen wie du nach Aarau und wieder zurückkommst“. So war es, dass ich jeden Dienstag direkt nach der Schule in Muri in den Zug stieg und mit Sack und Pack nach Aarau reiste um mich im Aarauer Schachen so richtig zu schlauchen um dann spät abends wieder in den Zug in Richtung Muri zu steigen. Meine Eltern waren so nett und haben mich immer um 2200 Uhr beim Bahnhof Muri abgeholt, da der letzte Bus nach Beinwil  bereits um 1900 Uhr fuhr. In dieser Zeit habe ich mein gesamtes Sackgeld der SBB vermacht, die Zugtickets waren auch dazumal nicht gratis.
 
Nach einigen Jahren im BTV Aarau wollte ich nochmals neue Reize setzen und wechselte zum LC Zürich. Der LC Zürich ist die Topadresse in der Schweizer Leichtatheltikszene. Es war eine gute und lehrreiche Zeit, doch wirklich wohl fühlte ich mich in der Laufgruppe der 400 Meter Läufer nicht. Stadt und Land sind zwei verschiedene Paar Schuhe und ich habe erfahren, dass mir die Stadtschuhe definitiv nicht passen.  Im BTV Aarau war ich mich gewöhnt, dass zwischen den Athleten eine Freundschaft aufgebaut und gepflegt wurde, das war beim LCZ nicht der Fall. Stadt- und Landmenschen, ticken einfach anders und ich bin ein absolutes Landei und zu allem noch stolz darauf. Trotzdem möchte ich die Zeit im LCZ nicht missen. Die beiden Vereine und die damit verbunden Erfahrungen haben mich als Mensch weiter gebracht, ich wurde selbstständiger, selbstsicherer und zu wusste schon bald, dass wenn man etwas erreichen will, man auch Opfer erbringen muss.
 
Im Jahr 2005 absolvierte ich dann die Polizeischule wo ich die sportlichen Tätigkeiten (schweren Herzens) in den Hintergrund stellen „musste“. Nach einem Jahr Unterbruch wollte ich mich aus diversen Gründen nicht wieder an die Sprintdistanz wagen und begann mit Rennradfahren und Biken schlussendlich absolvierte ich im Jahr 2009 meinen ersten Ironman in Zürich. Seither bin ich den Ausdauerwettkämpfen treu geblieben und bestreite unter dem Jahr auch wieder einige Strassenläufe,  wie früher schon im Schüleralter.  Back to Roots quasi.
Die Geschichte liest sich so als wäre mein sportlicher Werdegang ohne weitere Probleme und Ereignisse immer nur bergauf verlaufen. Beinahe, es gab aber auch einige Rückschläge, auf diese möchte ich in einem weiteren Blogeintrag eingehen und diese schildern.

 

Donnerstag, 5. Juli 2012

Compressport und Powerman 2012

Bereits sind wieder einige Tage seit dem Gigathlon ins Land gezogen. Mein Körper hat sich von den Strapazen relativ gut erholt. Ich fühle mich noch etwas müde aber muskulär bin ich beinahe wieder auf der Höhe. Dass ich mich so schnell erholt habe, liegt wohl an meinen neuen Kompressionsstrümpfen.
Mit grosser Freude darf ich einen neuen Partner an meiner Seite präsentieren. Bei meinem neuen Partner handelt es sich um die Firma Compressport. Eine Firma welche (die beste) Kompressionskleidung herstellt.
 
Seit ca. einer Woche darf ich auf die Produkte von Compressport zählen und kann mit Überzeugung sagen, dass mich diese Kompressionskleidung restlos begeistert und das Versprechen aus der Werbung ohne wenn und aber umgesetzt wird. Die Passform ist absolut genial, auch bei Regen und Dreck wie am Gigathlon-Sonntag sitzen die Dinger wie angegossen und verrutschen keines Wegs.
 
Seit dem vergangenen Wochenende habe ich nun bereits drei lockere Trainingseinheiten absolviert. Da ich mich so schnell erholt habe und meine Motivation ungebrochen vorhanden ist, habe ich mich kurzerhand für die Powerman Longdistance (10-150-30) vom 02.09.2012 in Zofingen angemeldet.
Vor einem Jahr habe ich das erste Mal am Powerman teilgenommen und habe gelitten wie selten zuvor. Ich war so leer, dass ich mir im Ziel geschworen habe, dass ich diesen Anlass nie mehr absolvieren werde.
Als ich dann zu Hause die Abschnittszeiten studierte, stellte ich fest, dass ich nach absolvierter Radstrecke auf dem 3. Platz lag und diesen dann im abschliessenden 30km-Lauf preisgeben musste und schlussendlich den Wettkampf auf dem 5. Platz beendet habe. Genau deshalb absolviere ich den Powerman in diesem Jahr noch einmal. Unter den genannten Umständen kann ich mich mit dem 5. Platz aus dem vergangen Jahr nicht zufrieden geben. Deshalb peile ich dieses Jahr einen Podestplatz an. Das hat jedoch zur Folge, dass ich mein Training etwas spezifischer ausrichten muss und von nun an des Öfteren in hügeligem Gelände das Lauftraining absolvieren werden. Die Powerman-Laufstrecken befinden am „Zofingerhausberg“, dem Heiteren.

Dies erfordert, nun ein spezifisches Training im Berghoch- und im Bergabwärtslaufen. Auch bei diesen Trainings werden mir die Kompressionsstrümpfe ihren Dienst erweisen. Durch die Muskulatur-Kompression werden die schmerzhaften Vibrationen beim Bergablaufen auf ein Minimum reduziert.
Ich freue mich bereits jetzt auf die kommenden Trainings und hoffe, dass sich am Powerman erneut einige „Fans“ einfinden und auf der Strecke verteilen werden.
 
Den Powerman 2012 absolviere ich im Übrigen unter dem Motto: „Es gibt nur ein Gas, VOLLGAS“! 

 

Samstag, 30. Juni 2012

Gigathlon 2012

Vom 30.06.-01.07.2012 fand der Gigathlon 2012 in und um Olten herum statt. Der Wettkampf stand unter dem Motto „Closer to you“ und musste absolut autofrei absolviert werden, das heisst die Verschiebungen des Supporters von Wechselzone zu Wechselzone musste mit dem Zug erfolgen. Umgeht man diese Regelung würde das Team mit einem happigen Zeitzuschlag gebüsst werden.
Nachdem wir am Freitag bei brütend heissen Temperaturen das Fahrrad nach Oensingen gebracht hatten, brachen wir am Samstag um 0330Uhr auf, um den Wettkampf in Angriff zu nehmen. Nach erfolgtem Startschuss um 0630Uhr standen 52km Inline, mit anschliessendem 9km Schwimmen in der Aare auf dem Programm, diese beiden Strecken absolvierte Uschi Dätwyler. Anschliessend durfte ich mich auf das Mountainbike schwingen und die 54km mit 1600Hm bewältigen. Die Temperaturen stiegen unerbittlich an und die Strecke war teilweise so extrem steil, dass es einem das Vorderrad von der Strasse abhob. Diese Umstände forderten alles von mir ab, der Schweiss floss in Strömen aus jeder einzelnen Pore meines Körpers. Nach absolvierter Bikestrecke durfte ich noch die Rennradstrecke fahren, 105km mit 1720Hm.
 
Die Temperaturen erreichten gegen Mittag bereits die 32°Celsius Marke.
 
Eine anspruchsvolle Tour via Scheltenpass, Passwang nach Sissach, brachte mich bereits am ersten Tag an den Rand des Aufgebens, Krämpfe in beiden Oberschenkeln – hinten und vorne. Es verwundert mich heute noch wie ich mich über die letzten Rampen (teilweise bis 20% steil) in Richtung Sissach wuchten konnte. Die Krämpfe dürften darauf zurückzuführen sein, dass ich im Verhältnis zum Flüssigkeitsverlust wohl zu wenig Salz zu mir genommen habe…. (Glaubt mir, das wird mir nicht mehr passieren). Danach konnte ich den Chip an meine Couple-Partnerin Uschi übergeben, welche die abschliessenden 24km mit 750Hm in der selben Hitze souverän nach Olten lief.
 
Fazit des ersten Tages: Wir fühlten uns beide wie angezählte Boxer, aber geschlagen geben wir uns noch nicht! Und mit Rang 32. lagen wir nicht mal so schlecht im Rennen.
 
Tag zwei, ich durfte erneut mein Rennrad über die Hügel in Richtung Sursee hetzen, 100km mit 1600Hm. Genau mit dem Startschuss öffnete der Himmel die Schleusen und es regnete nicht zu knapp. In Richtung Hauenstein, hatte ich das Gefühl, dass ich mit meinem Rennrad in einem Bachbett fahren würde.

Nach dem Start wurde wieder unweigerlich aufs Tempo gedrückt. Schlussendlich erreichte ich nach drei Stunden Sursee wo sich Uschi in die Fluten des Sempachersee stürzen musste/durfte. Nach 3.2km Schwimmen folgte, das Inlinen mit einer Distanz von 40km nach Rothrist. Dort stand ich bereits wieder bereit um die beiden letzten zwei Disziplinen in Angriff zu nehmen. 28km laufen mit 370Hm, mit der Besonderheit des „1000-Stägeli“ in Aarburg und das bereits 2 km nach dem Start in Rothrist. Ganz ehrlich mein Respekt vor der Treppe war riesig, da ich diese noch nie beschritten habe. Es ging jedoch recht flott und locker die Treppe hoch. Danach entschied ich mich nach Puls zu laufen um mich nicht zu verheizen. Es gelang mir sehr gut und ich konnte das Tempo während den 28km relativ hoch halten und erreichte nach 2std30min die Wechselzone in Oensingen. Das Tempo in der Wechselzone wurde dann jäh gebremst. Ich wollte, heikel wie ich bin, ein Cola bevor ich los heize dieses musste dann noch zuerst gekauft werden. Was auch nicht vorhanden war, war der Helm! Ohne Helm kein biken! Wo sich mein Helm befand wusste zu diesem Zeitpunkt niemand. Schlussendlich presste ich mir Uschi‘s Helm über meinen Kopf und fuhr los. Die abschliessende Bikestrecke war der absolute Horror, der anhaltende Regen tagsüber weichte die Strecke auf und forderte mich noch einmal so richtig, das Fahrrad wurde bei einigen Passagen zum Stossrad. Meine Finger waren weiss, ich spürte nicht einmal mehr ob ich bremse oder schalte. Zeitweise war ich wirklich näher am Aufgeben als am Weiterfahren, aber getreu meinem Lebensmotto: „Aufgeber gewinnen nie, Gewinner geben nie auf“, biss  ich mich weiter gegen Olten. Nach 52km, 1400Hm und etliche Kilogramm Dreck an meinem Körper konnte ich endlich auf die 400-Meterbahn in Olten einbiegen wo mich Aline, unsere Supporterin und Uschi mit ins Ziel begleiteten.
 
Schlussendlich resultierte der 18. Schlussrand in der Kategorie Couple. Ein Top Ergebnis mit dem wir nie gerechnet hätten.
 
Zwei Tage voller Action, Schweiss und Schmerzen gingen vorüber und liegen bereits hinter uns. Was bleibt ist das ungute Gefühl, dass sich die Gigathlon Organisatoren jedes Jahr mit höher, schneller, weiter… überbieten möchten. Die beiden Bikestrecken forderten an beiden Tagen ihre Opfer (Spitalbesuche). Und die medizinische Versorgung unterwegs auf solch schwierigen Strecken waren gleich Null. Das ist meine Sicht der Dinge, andere werden sagen, genau so muss der Gigathlon sein, Ansichtssache. 
 
Egal die beiden Tage sind vorbei, wir sind gesund und munter wieder zu Hause.

Übrigens Uschi konnte am Sonntag noch einen runden Geburtstag feiern, sie wurde 40 Jahre alt! Ein kühles Bier haben wir uns am Abend dann gegönnt und in gemütlichem Rahmen Uschis Geburtstag gefeiert. Uschi nochmals herzliche Gratulation zum Geburtstag und zu deiner erbrachten Leistung, ich bin stolz auf dich!
 
Die detaillierten Ranglisten können auf der Homepage, www.gigathlon.ch eingesehen werden.
 
Bei all denjenigen die sich extra irgendwo unseretwegen an die Strecke  begeben haben, möchte ich mich recht herzlich bedanken. Vertraute Gesichter oder Stimmen am Strassenrand sind Motivationsschübe die man sich kaum vorstellen kann! DANKE!

 

Dienstag, 19. Juni 2012

"Wir haben hier einen so schönen Radweg"

Heute herrschten Temperaturen um ca. 28 Grad also entschlossen wir (Freundin und ich) uns aufs Rad zu schwingen und um die beiden Seen, Hallwiler- und Balderggersee, zu fahren. Wir starteten um ca.  1345 Uhr und fuhren in Richtung Hilfikon. Auf dem Radweg zwischen Hilfikon und Sarmenstorf, pfffffffffffffffffffffffttt ein platter Reifen. Auf dem Radweg liegen immer wieder Glasscherben, vermutlich von Bierflaschen welche aus den Fahrzeugen geworfen werden. Eine  solche Scherbe entdeckten  wir schliesslich in unserem Pneu. Nach geflicktem Plattfuss fuhren wir dann weiter in Richtung Hochdorf.
 
Auf dem Heimweg entschieden wir uns, aus plausiblem Grund, die Strecke zwischen Sarmenstorf und Hilfikon auf der Hauptstrasse zurück zu legen. Da ich hinter meiner Freundin fuhr und einen Tempoüberschuss hatte wollte ich sie nicht überholen sondern schob sie am Sattel schräg vor mir her (ca. 200 Meter), damit die Autos problemlos vorbeifahren können. Kaum 300 Meter an der Radwegeinfahrt vorbei , überholte uns ein weisser Volvo mit orange-blauen Aufklebern und einem Dachbalken, die Regionalpolizei Wohlen. Der Beifahrer hatte das Seitenfenster heruntergelassen und hatte den Ellenbogen lässig aus dem Fenster hängend und machte nach erfolgtem Überholmanöver eine für mich nicht zu erkennende Handbewegung.
 
Meine Überlegung war sofort, die werden uns bestimmt in Hilfikon anhalten und uns in den Senkel stellen.
 
So war es dann auch, am Strassenrand stand ein kleiner adipöser Herr mit vor dem Oberkörper verschränkten Armen. Das Fahrzeug vor uns liess er passieren und hob anschliessend den linken Arm und signalisierte uns das Stoppzeichen. Meine Freundin (immer noch!)vorne fahrend, hielt sogleich auf der Bushaltestelle an.  „Haben Sie Einen Ausweis dabei“? „Nein“, „Wir sind mit ihrem Fahrverhalten nicht einverstanden“, sagte der kleinere der beiden Polizisten, „wir haben hier einen so schönen Radweg und sie fahren auf der Strasse, das stört mich als Autolenker selber auch, deshalb gibt es eine Busse für beide von 30Fr“. Der jüngere aber grössere Polizist, welcher mit einem Tieftragholster ausgerüstet ist, meinte dann mit gerunzelter Stirn ,  „wenn wir es genau nehmen würden, würde es nicht nur 30Fr sondern 50Fr kosten, weil sie noch nebeneinander gefahren sind“.
 
Meine Antwort: „Ja ich weiss, aber wir haben vor ca. 1.5 std. an genau dieser Stelle wegen Scherben einen Plattfuss eingefahren und haben deshalb den Radweg nicht mehr benutzt“.
Der kleinere Polizist zückte dann mit sichtlicher Wohltat seinen Ordnungbussenblock und fragte nach unseren Namen. Als Aline, die beiden Namen sagte, spazierte der jüngere Polizist mit gesenktem Kopf weg und blieb ca. 10 Meter in unserem Rücken stehen und beobachtet den vorbeifahrenden Verkehr. Hat er unsere Namen gekannt oder schämte er sich einfach für seinen Kollegen!?
 
Als er die beiden Strafzettel ausgefüllt und ausgehändigt hatte meinte ich zu beiden, „eine RIPOL -Abfrage können sich sich ersparen ausgeschrieben seien wir nicht“. „Sind Sie auch Polizist? Aber sie verstehen mich oder?“, „Natürlich verstehe ich sie, aber sie haben mich nicht verstanden. Ich versuchte ihnen unsere Handlung zu erklären, aber leider ohne Erfolg, ich wünsche ihnen einen schönen Tag und bis bald“.
 
Ach ja, während dem Ausstellen der Busse meinte er noch so beiläufig er fahre auch Fahrrad. Ich denke er fährt Stromer oder sonst ein elektrobetriebenes Rad.
 
Die 60Fr sind viel, würde er aber wirklich Rennradfahren wüsste er, dass ein neuer Reifen ca. 70Fr kosten würde und man dann nicht wissentlich extra über Scherben fährt…
 
Habe fertig, Portemonnaie leer…

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