Montag, 7. Oktober 2013

Vorbei ist sie - die Saison 2012/13

Es ist Aus, Aus, Aus und vorbei – die Saison 2012/13
 
Nun stehe ich da mit gepackten Koffern um unsere dreiwöchige Flitterwochenreise nach Südafrika unter die Füsse zu nehmen und blicke auf eine interessante Saison zurück.
Ein guter Sportler wird bekanntermassen im Winter gemacht und so begannen meine Vorbereitungen bereits im November 2012 mit Rollentraining und etlichen Lauftrainings in der Dunkelheit und bei teilweise eisigen Temperaturen. Auch die Schwimmeinheiten habe ich aufgehört zu zählen, schlussendlich zählt nur die Freude an der Sache und im Wettkampf der Fortschritt den man erzielt.
 
Wie schon in einem früheren Blog berichtet fiel mein erstes grosses Saisonziel wetterbedingt ins Wasser, da der Wettkampf abgebrochen werden musste. Ein harter, langer Winter wurde trainiert und gelitten um im Sommer die Früchte zu ernten. Lange sah es so aus, als würde mein „Chratten“ leer bleiben, da ich mich auf einen einzigen grossen Event vorbereitet habe. Nach einem Zwischentief im Sommer fasste ich neuen Mut und Motivation um die abschliessende zweite Hälfte erfolgreich zu gestalten. Die regelmässigen Blogverfolger wissen, dass mir dies relativ gut gelungen ist. Und so fand ich die Saison 2012/13 doch noch ein versöhnliches Ende. Für mich hat sich die Schufterei im Winter gelohnt und ich denke, dass ich es im nächsten Winter nicht viel anders machen werde…
 
Auch privat blicke ich auf ein erfülltes Jahr zurück, ich durfte meine Freundin, Aline, zum Altar führen und danach mit unseren Familien und Freunden ein wunderschönes Fest feiern. Noch heute schwelge ich gerne in den Erinnerungen an den 03.08.2013!
 
Ich bedanke mich bei meinen Eltern für die Unterstützung an den unzähligen Wettkämpfen, eure Hopprufe spornen mich ganz besonders an. Es bedeutet mir nach wie vor sehr viel euch am Strassenrand zu wissen!
Bei den Eltern von Aline bedanke ich mich für die vorzügliche Verköstigung am Gigathlon und die vielen schönen Nachtessen im Kreise der Fam. Stirnemann.
Weiter bedanke ich mich bei meinen Freunden für die coolen Radausfahrten die Trainingslager oder einfach das gemeinsame Beisammensein. Mit euch macht es einfach Spass und allfällige Sorgen werden einem aus dem Hirn geblasen. Danke.
Rafi dir gehört ein besonderer Dank, als „Tätschmeister“ hast du dieses Jahr unsere Hochzeit zu einem ganz speziellen Moment werden lassen. Weiter berührte es mich, als du mich nach den Schweizermeisterschaften im Radfahren, als ich total verschwitzt war, umarmt hast um mir zur erbrachten Leistung zu gratulieren! Danke mein Freund!!!
Weiter bedanke ich mich bei allen Leuten die an mich glauben und mich in irgendeiner Form unterstützt haben und dies hoffentlich auch weiter werden ;-).
 
Aline, danke für deine Geduld, deine Aufopferung, das entgegengebrachte Verständnis oder ganz einfach für deine Anwesenheit. Du bist die Person die mir auch in schwierigen Momenten auf die Beine hilft und später Flügel verleiht! Dafür bin ich dir unendlich dankbar!!!
 
Ich hoffe, dass ich niemanden vergessen habe und falls doch, seid mir nicht böse. Ich absolviere noch eine weitere Saison und werde die Chance haben euch nächstes Jahr zu erwähnen.
 
Wir (Aline und ich) verabschieden uns in die wohlverdienten Jetzt-mach-ich-mal-nichts-Ferien und verbleiben mit den besten Wünschen.
 
(O.k. ich geb es zu, etwas mache ich. Ich werde den Bewegungsablauf eines sprintenden Leoparden studieren und diesen versuchen zu adaptieren ;-) )
 
Bis bald…

 

Montag, 23. September 2013

Schweizermeisterschaften im Radfahren der Polizei

Am vergangenen Donnerstag, 19. September fanden die Schweizermeisterschaften im Radfahren der Polizei in Sessa /TI statt. Ich nahm erneut in der Kategorie Rennrad teil.
Wir reisten am Nachmittag des 18. an um die Stecke zu inspizieren und uns ein Bild machen zu können was uns erwarten könnte.
 
Die Eckdaten auf Papier, 60km und knapp 1600 Höhenmeter.
 
Beim Abfahren der Strecke ahnte ich böses und wusste, dass es morgen ohne Leiden keinen Blumentopf zu gewinnen geben würde. Wir fanden eine schöne, aber sehr coupierte Strecke am Rand der Schweiz, an der Grenze zu Italien, vor.
Schliesslich neigte sich der Tag langsam dem Ende entgegen und wir bezogen unsere „Luxusunterkunft“ in Caslano, die Zivilschutzanlage… Nach einer feinen Pizza im Hafen von Caslano begaben wir uns um ca. 2200 Uhr ins Bett und wälzten uns in der Hitze der Anlage hin und her. Kurz, ich schlief nicht sehr gut und vor allem sehr wenig…
 
Tagwache um 0600 Uhr, Morgenessen, schade war, dass man nach einer Scheibe Brot lediglich noch fettige Gipfeli vorhanden waren. Eine optimale Vorbereitung sieht anders aus. Trotzdem aus den Gegebenheiten heisst es immer wieder das Möglichste herauszuholen.
 
Um 0900 Uhr begab ich mich an den Start und hatte die „Frechheit“ mich in der ersten Startreihe einzureihen. Schliesslich schwebte ich noch etwas auf der Erfolgswelle vom vergangenen Wochenende und dem Schweizermeistertitel im Triathlon.
Startschuss um 0915 Uhr. Sogleich jagte das Feld von Sessa in Richtung Ponte Tresa und wieder zurück. Bei den ersten Steigungen vor Ponte Tresa wurde immer wieder angegriffen und ein hoher Rhythmus angeschlagen. Es gelang mir mich in der Spitzengruppe zu behaupten, hoffte aber innerlich, dass sich diese „Rupferei“ bald etwas beruhigen wird. Noch stand der „lange“ Anstieg nach Sessa vor uns. Da ich in diesem Aufstieg weitere Attacken erwartete, habe ich mich in die vorderen Reihen begeben um bereit zu sein und um allfällige Attacken mitfahren zu können. Der Rhythmus wurde von den „Berggeissen“ sofort hoch gehalten und immer wieder etwas forciert. Somit trennte sich noch der letzte Spreu vom Weizen.
Kurz vor dem Kulminationspunkt, griff Huber Marcel an und konnte sich absetzen. Ich hatte Mühe am Berg den anderen Konkurrenten zu folgen. Mein Motor dreht förmlich am Drehzahlbegrenzer! Danach machten wir uns zu viert auf die Verfolgung. Es waren noch sieben Runden à 6km zurückzulegen.
Ich mache es kurz, es waren sieben harte Runden. Eine Runde welche alles von mir forderte, der Aufstieg fuhr ich jeweils voll am Anschlag, mehr ging nicht. Das Laktat machte sich breit in meinem Körper, ich konnte den Lenker kaum mehr halten, sogar meine Arme übersäuerten. Trotzdem Zähne zeigen und weiter kämpfen.
Einen weiteren Konkurrenten musste unsere Gruppe in der vierten Runde ziehen lassen. Somit blieb uns drei also noch ein Platz auf dem Podium. Ehrlich gesagt,  ich glaubte nicht mehr daran mitfahren zu können…
 
Es kam anders, es waren wohl alle am Anschlag. Als wir auf die letzte Runde einbogen, glaubte ich wieder an den Podestplatz. Ich wusste, wenn ich die Steigung in der 3 Mann starken Gruppe überstehe, dann steigen meine Chancen auf einen Podestplatz um das Vielfache. So kam es, ich war am Ende der Steigung dran und fühlte mich sehr gut. Für mich war sofort klar, dass dieses Rennen unter uns im Sprint entschieden wird und da ich nun mal nicht der schwächste Sprinter bin, vertraute ich auf meine Endschnelligkeit.
Die beiden Mitstreiter verhielten sich klug und drängten mich in die Spitzenposition um den Sprint von hinten lancieren zu können. Irgendwie beunruhigte mich dies weniger. Ca. 800 Meter vor dem Ziel sagte ich halb laut zu mir, dann schaukeln wir das Ding halt eben von der Spitze aus.
 
200 Meter vor dem Ziel liess ich meine Beine explodieren und kannte nur noch einen Weg, die Flucht nach vorn.
Yes……. Mein Vorderrad überquerte die Ziellinie als erster dieser Gruppe.
 
Somit konnte ich Overall den 3. Platz erkämpfen und die Wertung der Aktiven gewinnen. Juhuiiiiiiiiiii. Die Siegerehrung fand am Abend in Lugano in einer würdigen Umgebung statt wo ich prompt vom Nationaltrainer angefragt wurde, ob ich Interesse hätte in der Nationalmannschaft Mitglied zu werden. Begeistert und geehrt nahm ich davon Kenntnis und tat mein Interesse kund.
 
Mit diesem Erfolg und der Anfrage habe ich mir am Tag vor meinem 30-igsten Geburtstag zwei Geschenke gleich selber gemacht.
 
Ich hoffe ich konnte meinen Arbeitgeber von meinen erbrachten Leistungen im Namen der KAPO AG überzeugen und hoffe auf eine Unterstützung in den kommenden Projekten. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt.

 

Sonntag, 15. September 2013

Triathlon Schweizermeister der Polizei

Gestern fand der Seelandtriathlon in Murten statt wo ich in der olympischen Distanz am Start stand.
Der Startschuss fiel für einmal zu einer angenehmen Tageszeit, nämlich um 1350 Uhr. Da ich mich am Start in der zweiten Reihe platzierte war das Getümmel kurz nach dem Start gross. Beine und Arme schlugen wie wild um sich. Dies versetzte mich kurz wieder in Panik. Ich bin 2010 anl. des Ironman Zürich in genau einem solchen Trubel beinahe ertrunken (Wasser inhaliert mit anschliessendem Brechen). Kommt es jeweils wieder zu ähnlichen Situationen, so kommt das Gefühl gleich wieder hoch und versetzt mich in einen panikähnlichen Zustand. Nach ca. 3 - 4 Brustschwummzügen konnte ich meine Atmung wieder etwas normalisieren und wieder in den bevorzugten Crawlstil wechseln. Nach etwas mehr als 25 Minuten konnte ich dem Murtensee entsteigen. Dass der Wellengang nicht allzu knapp war, zeigt sich in der Wechselzone. Mein Rad war sehr nahe des Schwimmausstieges platziert, ca. 50 Meter. Ich rannte zu meinem Rad, etwas sturm im Kopf zog ich den Neopren aus und wollte anschliessend die Radschuhe montieren. Das Bücken bekam mir gar nicht gut, die Welt begann sich zu drehen und dies nicht zu knapp. Ich fühlte mich total betrunken, ich torkelte vor mich hin und war schon bald zwei Räder von meinem Rad entfern. Schliesslich setzte ich mich hin um das Drehen in den Griff zu bekommen. Auf allen Vieren kroch ich zurück, zog mir die Radschuhe und den Helm über und los ging die Aufholjagd.
 
Vor mir und meinem Rad befand sich eine 45km lange unbekannte Strecke. Zuerst ging es leicht ansteigend mit Gegenwind in Richtung Coudrefin. Dass mir ein Athlet am Hinterrad klebte störte mich nur bedingt. Mit 45km/h flitzten "wir" über die Landstrasse. Kurz, ich war am Limit unterwegs. Plötzlich ein lauter schrillender Pfiff…. Der Schiedsrichter! Endlich der hinter mir fahrende Athlet wurde verwarnt und erhielt eine Penalty von 5 Minuten, welche er am Schluss der Radstrecke abzusitzen hatte. Mein Kampfgeist erwachte immer mehr und schon bald konnte ich einen Athleten nach dem anderen einholen und stehen lassen, was mir zusätzlichen Auftrieb verlieh. Da sich nach ca. 30km erneut ein Mitstreiter an mein Hinterrad heftete war sein Pech, denn der selbe Schiedsrichter welcher mir zuvor schon einen Konkurrenten vom Hals hielt war wieder zur Stelle und liess erneut seine Pfeife ertönen, Penalty 5 Minuten. So soll es sein!
Nach 1:04, lief ich erneut in die Wechselzone in Murten ein und schlüpfte in meine Zoot Kiawe Rennschuhe.
 
Ich lief los und wie ich los lief. Ich fühlte mich seit langem wieder in einem Flow. Ein richtig geiler Zustand (entschuldigt diesen Ausdruck). Nach 2 Kilometer musste ich diesen Zustand kurz brechen, in dem ich die Zwischenzeit kontrollierte. Ich stellte, fest, dass ich einen Kilometerschnitt von unter 4 Minuten aufwies. Die abwechslungsreiche Strecke lag mir. Ich lief zügig und regelmässig in Richtung Ziel. Nach 37'45'' beendete ich den 10km "Abschlusstanz", eine Gesamtzeit von 2:07.11 reichte in dem sehr stark besetzten Feld zum 13. Platz.


Da die Triathlon Schweizermeisterschaften der Polizei im Wettkampf integriert waren, stellte sich die Frage wie ich in dieser Kategorie platziert war.
 
Diese Frage wurde um 1700 Uhr mit der Nationalhymne beantwortet.
 
1. Platz, Rey Stefan, ich konnte somit den Titel erkämpfen und bin nun für ein Jahr Triathlon Schweizermeister der Polizei. Was notabene der Qualifikation für die Europameisterschaften vom 08. - 11.08.2014 in Bremen/DE gleich kam.
 
Am nächsten Donnerstag finden die Schweizermeisterschaften im Radfahren der Polizei in Sessa/TI statt. Ich bin Realist und weiss, dass ich an diesem Rennen höchstens Aussenseiterchancen haben werde. Gegen die aktiven und ehemaligen Elitefahrer werde ich sehr hartes Brot zu beissen haben.

 

Montag, 9. September 2013

3 Wettkämpfe, 2 Podestplätze

Wiedermal News von meiner wettkämpferischen Seite.
 
In den vergangen zwei Wochen absolvierte ich insgesamt drei Wettkämpfe. Der erste Anlass war das Radrennen der KAPO AG wo ich erneut triumphieren konnte und den fünften Sieg Folge einfahren konnte.
Nur gerade drei Tag nach dem Sieg auf dem Rennrad sattelte ich am Sonntag 01.09.2013 mein Zeitfahrrad und bezog die Wechselzone in Wettingen, der Tägi Tri stand an. Es war das erste Mal, dass ich in Wettingen einen Triathlon absolvierte. Das Schwimmen wurde im wohltemperierten Schwimmbad abgehalten wo wir zu fünft pro Bahn starteten. Nach dem Startschuss erlebte ich ein neues Wettkampfschiwmmgefühl, keine Beine und keine Arme von Mitschwimmern  im Weg. Ich konnte auf meiner Bahn von Beginn weg vorneweg schwimmen. Ein tolles Gefühl.
Während dem Schwimmen hatte ich etwas Zeit um mir via Unterwasserblick links und rechts einen Überblick zu verschaffen, wie ich drin war. Was ich zwei Bahnen neben mir feststellte, liess mir glatt die Luft aus der Lunge weichen… Ist das ein Fisch mit Kleider oder doch ein Seilzieher? Nein, es war Konkurrent, der schwamm nicht nur schön, sondern wirklich verdammt schnell, es kam mir vor, als würde sich dieser Unterwasser an einem Seil vorwärts ziehen. Richtig schön zu zuschauen!! Ich dachte noch; wow da werde ich ganz schön Zeit einpacken und das schon beim Schwimmen, und so war es auch. Ich verlor genau 3 Minuten auf den Führenden und kam als Dritter aus dem Wasser in einer Zeit von 16:20. Ich schleppte mich in die Wechselzone hüpfte auf mein BMC Rad und startete die Aufholjagd. Aber irgendwie kam ich nie richtig in Fahrt, es war ein Geknorze. Bis zum Laufen konnte ich den Rückstand gleich wohl auf eine Minute reduzieren. Beim abschliessenden Laufen fehlte mir dann aber doch die Luft um die Minute noch weiter zu reduzieren und so beendete ich diesen Anlass auf dem Podest und konnte den 3. Rang belegen.
 
Am vergangenen Sonntag stand der Powerman Zofingen auf dem Programm, wo ich bei der Short Distance am Start stand. 10km run / 50km bike / 5 km run. Wer den Anlass kennt weiss, dass es diese Kilometer in sich haben. Die ersten 10km wurden in 35‘35‘‘ absolviert was schon ganz schön ans Lebendige ging, die 50 Radkilometer waren auch alles andere als erholsam. Nach 1:21 kehrte ich nach Zofingen zurück um noch die abschliessenden 5 Laufkilometer in Richtung Heitere, dem Hausberg Zofingens, unter die Füsse zu nehmen. Diese 5 Kilometer waren nochmals brutal, da die erste Hälfte nur bergauf ging.
Nach einer Gesamtzeit von 2:21‘ konnte ich die Ziellinie überqueren und durfte mich über den 7. Rang „freuen“.  Freuen, naja…  nach dem Radsplit lag ich noch auf dem 4. Rang…
Rückblickend denke ich, dass ich beim ersten Lauf etwas überzogen habe und somit das Pulver so etwas gar früh verschoss.
 
An und für sich bin ich mit den absolvierten Wettkämpfen und meinen Leistungen zufrieden. Wie im letzten Bericht schon erwähnt, habe ich seit dem Gigathlon nicht mehr mit aller letzter Konsequenz trainiert, was sich in solch intensiven Wettkämpfen natürlich rächt. Trotzdem stelle ich mich den Herausforderungen und gebe jeweils mein Bestes. Nun folgt am kommenden Wochenende noch der Seeland Triathlon in Murten. Danach werde ich das „Triathlonkriegsbeil“ für diese Saison erst Mal bei Seite legen, mich neu motivieren und neue Ziele formulieren. Und dann, ja dann greifen wir wieder von neuem an.
 
Ihr werdet von mir hören...

 

Samstag, 17. August 2013

Mit dem Bike auf den Pilatus

Seit dem letzten Beitrag sind nur wenige Tage vergangen dennoch möchte ich euch von der vergangenen Biketour berichten.
Michi, ein Kollege von mir, wollte schon immer mit dem Bike den Pilatus erklimmen. Viele seiner Kollegen haben ihm abgesagt und wollten den Luzernerhausberg nicht in Angriff nehmen und benutzten die "Ausrede" dort hoch kann man doch gar nicht fahren. Also gelangte Michi an mich und fragte ob ich ihn begleiten würde. Ich überlegte keine Sekunde und sagte. Zu Hause setzte ich mich an den Computer und suchte nach GPS-Tracks auf den Pilatus. Auf verschiedenen Bikeblogs wurde berichtet, wie man den Pilatus mit dem Rad bewältigen kann. Mit diesen Infos im Kopf und die mit der Route auf meinen Garmin Oregon stürzten wir uns ins Abenteuer Pilatus auf zwei Räder…
 
Wir trafen uns am Morgen um 0800 Uhr und fuhren in Richtung Alpnach. In Alpnach angekommen setzten wir uns voller Vorfreude aufs Bike und fuhren in Richtung Lütholdsmatt. Eine schmale Teerstrasse windet sich von Alpnach her unaufhaltsam den Berg hoch. Wir fuhren während ca. 9km auf der Teerstrasse in einem ruhigen Rhythmus bergwärts. Danach verliessen wir den Teerbelag und kämpften uns über Wiesen, Forststrassen und Geröllhalden in Richtung Gipfel.
Die letzten 250 Höhenmeter waren nicht mehr fahrbar, diese absolvierten wir zu Fuss mit dem Rad auf dem Rücken. Nach genau 11km sassen wir schliesslich bei mit einem Grinsen bei der Bergstation im Restaurant und genehmigten uns einen Wurstsalat und genossen die warmen Sonnenstrahlen und vor allem die tolle Aussicht in Richtung Titlis und hinunter nach Luzern.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause machten wir uns auf den Heimweg. Diesmal benutzten wir jedoch ein anderen Weg ins Tal als den jenigen den wir hoch gefahren sind. Ein Fehler wie sich herausstellen sollte…
 
Zuerst fiel der Weg sehr steil ab und war mit grossen Steinen versehen, dass ein Fahren schlicht unmöglich war. Nach ca. 15 Min. Bike schleppen wurden die Steine nicht unbedingt kleiner aber der Weg war nicht mehr ganz so steil, dass ein Fahren "riskiert" werden konnte. Nicht lange und mein Vorderrad gab töne von sich: pffffffff - Plattfuss.
O.k. kein Problem, Reifen wechseln und weiter geht’s…. Denkste, mein Ersatzschlauch liess sich einfach nicht pumpen, die Kontrolle ergab, dass dieser ebenfalls schon defekt war. Wieso, das wissen wohl nur die Götter. Nun gab es nur noch eine Möglichkeit - Bike schultern. Ein Wanderer gab an, nach ca. 30 Min Fussmarsch, dann hätte es eine Mittelstation, dort können sie das Bike verladen.
Schon bald waren wir da, doch da hiess es, zur Zeit sei kein Platz vorhanden. Der Berg sei voll mit Leuten, und die Kabinen der Zahnradbahn seien ebenso voll. Ich müsste bestimmt noch 40 Min warten und ob dann Platz vorhanden sei, sei ebenfalls ungewiss.
Ein Blick auf den nahen Wegweiser, Alpnachstad 1std30min. Die Entscheidung war in diesem Moment gefallen. Bike buckeln und in Richtung Alpnachstad marschieren. Mit Bikeschuhen bewaffnet stolperte ich in Richtung Alpnach und vernichtete so, knapp 1300 Höhenmeter wie im Nu. Mein Kollege versuchte sich im Bergabfahren was auch nicht viel schneller war. Schlussendlich waren wir beide beinahe miteinander im Tal angekommen und somit am Ziel. Meine Oberschenkel brannten wie Feuer und die Knie schlotterten vor sich hin. Ein kräftezehrender Abstieg lag hinter mir. Der Abend verbrachten wir in gemütlicher Runde beim Grillieren.
 
Der nächste Morgen offenbarte dann die wirkliche Härte des letzten Tages, meine Oberschenkel spannten grausam, der Nacken schmerzte, der Rücken ebenfalls und der Po glich einer Betonplatte.

Somit muss ich heute Samstag sagen, dass ein Mitmachen am Staufberglauf keinen Sinn machen würde. Zur Zeit gehe ich Treppen runter, als hätte ich die Hosen voll mit Sachen die eigentlich in die Toilette gehören.
 
Schlussfolgerung, der Tag war amüsant, hart und mühsam, dennoch überwiegt das Positive und die Eindrücke der schönen Bergwelt.
Der Pilatus und die Erinnerungen an diesen Tag werden mich noch lange begleiten und weiter verwundert den Kopf schütteln lassen.
 
Michi, trotz allem Danke für den "gelungenen" Tag!

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